Münsteraner Charme am Allerheiligen (Reisebericht zur Konzertreise nach Ahaus – Teil 2)

Spätestens seit sich Jan-Joseph Liefers als leicht versnobter Gerichtsmediziner gemeinsam mit Kommissar Thiele durch diverse Tatorte ermittelt, ist Münster nicht nur krimibegeisterten Fernsehzuschauern bekannt. Heute nun wollten wir wissen, was es außer dem Dom und Dr. Bourne noch so in Münster gibt, und wir wurden nicht enttäuscht. 

Der Tag begann mit einem opulenten Frühstücksbüffet in unserem Landhotel Hermannshöhe. Echte Delikatessen wie verschiedene Räucherfische und eine große Auswahl an unterschiedlichen Käse- und Wurstsorten begeisterten die Liebhaber des deftigen Frühstücks. Teilweise selbstgemachte Konfitüren, Honig und Nutella wiederum sorgten dafür, dass auch Fans vom süßen Tagesbeginn auf ihre Kosten kamen. Dies versprach eine gute Grundlage für einen ereignisreichen Tag zu werden.

Auf unseren Wunsch hin, begleiteten wir an Allerheiligen eine katholische Messe in der St.-Agatha-Kirche in Gronau-Epe. Am Gemeindehaus der Kirche gab es ein Wiedersehen mit einigen Sängern des Polizeichores Ahaus. Die Stellprobe in der Kirche und das anschließende Einsingen fielen ungewohnt knapp aus und ehe wir uns versahen, begann die Messe in der St.-Agatha-Kirche. Während unseres Auftrittes begleitete uns FDB Jürgen Etzrodt (anerkannter deutscher Berufschorleiter) an der Orgel. Er war lange Jahre als Kirchenmusiker in dieser Gemeinde tätig. Der Polizeichor Dresden hat schon öfter katholische Messen musikalisch begleitet, aber der junge Pfarrer hat uns mit seiner freundlichen und offenen Art sowie der dynamischen Predigt überrascht. Da war es dann auch kein Wunder, dass unser Liedgut u.a. „Gib mir die richtigen Worte“, „Locus iste“ und „The Lord bless you and keep you“ gut aufgenommen wurden.

Am Nachmittag führten uns sieben Sänger des Polizeichores Münster, bei denen wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken möchten, durch die Münsteraner Innenstadt. Das Wetter war genauso schlecht, wie beim Besuch unserer Ahauser Gastgeber im Frühjahr in Dresden. Ohne Regenschirm sollte man sich nicht nach draußen wagen. Der St. Paulus Dom konnte aufgrund des Feiertages nicht von Innen besichtigt werden. Besonders beeindruckend fanden wir die drei Käfige im Kirchturm der Lambertikirche am Prinzipalmarkt. Verbunden damit war die Geschichte der drei toten Wiedertäufer Jan van Leiden, Jan Mathys und Bernd Rothmann. Die drei wurden 1535 für ihre Vergehen grausam hingerichtet und tot in drei eisernen Körben im Kirchturm ausgestellt. Dies sollte der Abschreckung dienen und hat diesen Zweck damals sicherlich auch erfüllt. 

Münster hat natürlich noch mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten. Den Friedenssaal im historischen Rathaus, das urtümliche Kneipenviertel oder das im Jahr 2010 eröffnete einzige Picasso-Museum Deutschlands. Da wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nicht alles besichtigen konnten, wollen einige Mitreisende diese interessante Stadt am Fluss Aa zu einem späteren Zeitpunkt nochmal besuchen.

Beim geselligen Abend in der Aula der Canisiusschule Ahaus hatten wir Gelegenheit, unsere Gastgeber noch besser kennen zu lernen bzw. die mitgereisten Sänger vom Frühjahrskonzert wiederzusehen. Dabei begeisterte uns spontan die herzliche Gastfreundschaft der Sänger des Polizeichores Hamaland Ahaus. Nicht nur ein reichhaltiges Abendessen sondern auch liebevoll von Paule persönlich servierte Flüssigkost sorgten für innere Wärme. Natürlich wurde auch noch gesungen und gelacht, wie es sich für zwei stimmgewaltige Polizeichöre gehört.

Ina Simon & Anke Sandvoß

 

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