Ein besonderes Konzert in der Dresdner Dreikönigskirche

Der 13. Februar ist für Dresden und seine Bürger seit dem verheerenden Luftangriff 1945 stets ein Tag des Gedenkens gewesen. Seit einigen Jahren versuchen aber rechtsextreme Kräfte, diesen Tag mit Demonstrationen und Kundgebungen für sich und ihre Ideen zu vereinnahmen. Unverständlich ist, dass diese Veranstaltungen bisher immer wieder genehmigt wurden und deshalb natürlich auf den Widerstand vieler Dresdner stoßen mussten. Das führte in der Folge stets zu Einsätzen der Polizei, um das Aufeinandertreffen der beiden Gruppen und eine Eskalation zu verhindern. Diese Einsätze führten in diesem Jahr zu Behinderungen auch unbeteiligter Bürger, die so nicht an geplanten und bezahlten Konzerten o. a. Veranstaltungen teilnehmen konnten. Viele von ihnen wandten sich Beschwerde führend an die Polizei. Für eben diese Bürger initiierte die Polizeidirektion Dresden ein besonderes Konzert, das gern vom Polizeiorchester Sachsen im Zusammenwirken mit dem Polizeichor Dresden gestaltet wurde.

Im Beisein des Bürgermeisters von Dresden, Herrn Sittel eröffnete der Leiter der Polizeidirektion Dresden, Herr Kroll, die Benefizveranstaltung. Dabei erläuterte er die Rolle der Polizei, gestern und heute die gleiche, kam dann auf die gemeinsamen Interessen von Bürgern und Polizisten an Ordnung und Sicherheit zu sprechen und entschuldigte zum Schluss für die ungerechten Behinderungen den eingeladenen Gästen gegenüber.

Das Polizeiorchester begann seine Darbietungen mit einer feierlichen Festmusik und setzte das Programm mit „Et in terra pax“ (und Friede auf Erden) fort. Die in das Musikstück eingefügten mahnenden Sätze eines Sprechers zum Thema dieses Poems waren sehr beeindruckend. Mit dem gleichen Text kam auch der Polizeichor zum Einsatz. Teils zaghaft flüsternd, teils kräftig fordernd wurden dabei die Worte des Sprechers untermauert.

Nachdem der Chor a capella „The Lord bless you“ vorgetragen hatte, folgte „Schindlers Liste“ vom Orchester. Beide Formationen wurden dirigiert von ihrem Leiter, Herrn Petzold.

Gemeinsam wurde auch „Dona nobis pacem“ vorgetragen, ehe das Orchester mit voller Blechbesetzung bekannte und beliebte Musikstücke zu Gehör brachte und dafür begeistert gefeiert wurde. Das Abschlusslied „We are the world“ (Mike Jackson) wurde wieder gemeinsam gespielt und gesungen, womit sich das Publikum aber noch nicht zufrieden gab. So griffen die Musiker noch einmal zu ihren Instrumenten und intonierten „Swing the mood“. Der folgende, lange nicht endende Beifall der Zuhörer galt nicht nur der Musik, sondern der gesamten gelungenen Veranstaltung.

Jochen Strobel

 

Kommentar verfassen