Ein Reisebericht: Tag 2 in der Steiermark

20. Sept. 2015

Andrea fehlt. Um die Nächte an der Hotelbar durch zu quatschen und Ihr Bordservice – morgens 8 Uhr schon „Kaffee mit Rum, Amaretto und anderen süßen Köstlichkeiten“ trällernd – geht uns auch ab. Jens manövriert den Bus in aller Früh also ohne Kaffee-Service durch die leeren engen Straßen von Graz. Eine prunkvolle Kirche in Heiligenkreuz am Waasen ist unser Ziel, in der wir für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes eingeladen wurden. Lustig ist, dass Maja und Robert das heutige Einsingen mit uns gleich im Bus erledigen und die beiden so für allgemeine Auflockerung sorgen.

Unser erster Auftritt hier während des Gottesdienstes verläuft dann auch erfolgreich; Pfarrer und die Gemeinde sind begeistert, während wir uns schon auf das bevorstehende Konzert und die Begegnung mit unseren beiden Gastgeberchören freuen. Dies wird später vom Steirischen Jägerchor eröffnet; die Männer harmonieren wunderbar mit der sie begleitenden Band „Stub’nmusi“ und wecken die Lust zum mitsingen im Publikum.

Es folgt unser Teil des Konzertes; Wir werden von Maja anmoderiert und verraten in „Plappermäulchen“ weibliche Tricks in Sachen Kommunikation, unternehmen eine musikalische Reise mit dem Slowakischen Heimatlied und sehen Begeisterung bei unseren Gastgebern als wir singend von der Schönheit der Berge erzählen. Es folgt Gabriellas Sang, der bekannte Titel aus dem Film „Wie im Himmel“ und auch die „Harmonie der Ehe“ unserer Musici kommt sehr gut an. Der Augustin-Rap unserer Männer bringt den Saal zum schmunzeln und in dem Moment wissen wir, dass sich die harte Arbeit der letzten Monate gelohnt hat. Robert begleitet uns am Keyboard, Maja dirigiert (ihr zweites Konzert) als hätte sie im Leben nie etwas anderes gemacht und am Ende unseres Auftritts verlassen wir glücklich die Bühne.

Auf den im Publikum für uns reservierten Plätzen genießen wir den dritten Teil des Konzertes; die Darbietung des gemischtes Chores „Vocal Stiefingtal“. Eine der Sängerinnen war mir schon auf der Bühne aufgefallen; hatte sie doch eine Seitentür geöffnet und uns so ein minimales Luft-Durchzugs-Erlebnis verschafft, welches eine angenehme Abwechslung zu der heiß strahlenden Bühnenbeleuchtung brachte. Mitgedacht hatte die Dame, das hat uns schon gefallen als wir noch nicht wussten, was sie musikalisch so drauf haben. Besonders gut kamen die deutschen Volkslieder „Erlaube mir“ und „xxx“ sowie „Samba, Samba“ an, welches der Chor bereits in Vorbereitung auf die demnächst anstehende Bolivien-Reise einstudiert hat.

Krönender Abschluss des Konzertes war der von uns allen gemeinsam gesungene Titel „Ein schöner Tag“. Anschließend chauffierte Jens uns mit dem Bus zur zünftigen Brotzeit beim „Lippizaner Franzl“. Wie er selbiges über die engen und kurvenreichen Gassen geschafft hat blieb uns ein Rätsel. Weisungsgemäß (Hannes hatte entsprechende Order erlassen) ließen wir an jedem unserer Tische Platz für Sänger aus den anderen Chören. Und was soll ich Euch sagen? Ausgerechnet an unserem Tisch nahm die mitdenkende Sängerin von Vocal Stiefingtal Platz, bei der ich mich gleich erstmal herzlich für die nette Geste auf der Bühne bedankte. Ihr Name ist Barbara und es entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit ein angeregtes Gespräch. Sie erzählte, wie super es ihr in Dresden gefallen hätte. So kamen wir zum Thema Urlaub und Landschaften und Steffen (mein Tischnachbar) bemerkte, dass es ihm ganz besonders gut in der Toskana gefallen hat und er da unbedingt noch mal hin möchte. Da hatte Barbara gleich eine wunderbare Idee und empfahl ihm die Ferienwohnung ihrer Schwester, zu bestaunen unter www.casamorandi.eu.

Das Buffet bestand aus lauter kulinarischen Köstlichkeiten. Besondere Spezialität ist das hier in der Region hergestellte Kürbiskernöl, mit welchem z. B. der Salat angerichtet war.

Zwischendurch gab es auch ein Ständchen für unser heutiges Geburtstags-„kind“, Joachim Wendrich. Bei der Gelegenheit gaben wir für unsere Gastgeber auch gleich noch den „Schweinehirten“ zum besten, sehr zur allgemeinen Belustigung.

Auch den weiteren Nachmittag verbrachten wir in Gesellschaft unserer Gastgeber. Barbara brachte uns noch einige sprachliche Feinheiten der Region bei, z. B. dass Buletten hier „faschierte Laberl“ heißen 😉

Die Männer vom Steirischen Jägerchor hatten noch eine besondere Überraschung für uns vorbereitet; sie schenkten uns ihr Herz. Ein kleines grünes Herzchen als Anstecker nehmen wir nun als Souvenir mit… Und eine tolle CD mit den Songs des Chores.

In einem Interview mit der Chorleiterin des Steirischen Jägerchores, Margit Weiss verriet sie mir, wie die Männer auf sie als weibliche Chefin reagiert hatten; sie hatten bemerkt, dass es wohl nun hier gleich wie zu Hause weiter gehen würde. Darauf hatte sie gekontert „Nein, wie im Kindergarten“, denn ihr Alltags-Business ist die Arbeit als Kindergärtnerin.

Die Zeit verging wie im Flug und schon nach einem gemeinsam verbrachten Tag fiel uns der Abschied von unseren Gastgebern schwer. Das „Wir sehen uns wieder“ nehmen wir als Versprechen und freuen uns bereits jetzt auf die nächste Begegnung.

Ina Simon

 

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