Zum Frühjahrskonzert in Unseres Herrgotts Kanzlei

Ein Thüringer chauffiert sangesfreudige Sachsen zu Gleichgesinnten nach Sachsen-Anhalt. Wenn das der MDR wüsste!

Und wenn Engel reisen … dann ist Unseres Herrgotts Kanzlei ein ausgesprochen gutes Ziel. Diesen Beinamen trug Magdeburg in der Reformation. 1524 predigte Martin Luther dort in der Johanniskirche. Fünfhundert Jahre später ist die Kirche ein Konzertsaal – an einem Sonntag im Mai unser Konzertsaal.

Am Samstag, den 6. Mai 2023 startete der Bus pünktlich morgens um neun vor der Polizeidirektion Dresden zur Chorreise zum Polizeichor Magdeburg. Nach einer angenehmen Busfahrt (LWW-Fahrer Alex) kamen wir gegen Mittag in Magdeburg an – und wurden prompt zur Polizeiinspektion Zentrale Dienste Sachsen-Anhalt zum Mittagessen eingeladen. Der Vorsitzende des Magdeburger Polizeichores e.V. Torsten Ahnelt und der Vorstand begrüßten uns herzlich.

Anschließend fuhren wir in unser Hotel, das „Classic Hotel“ am Rande von Magdeburg.

Unser Hotel nebst Shuttleservice aus Dresden

Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, ging es in die Innenstadt. In zwei Gruppen erhielten wir eine private Stadtführung zu Fuß. Die Stadtführer: Sangesfreunde aus dem Magdeburger Chor. Stadtführungsprofis hätten’s auch nicht besser gekonnt!

Der Höhepunkt des Rundgangs war der Besuch des Magdeburger Doms, wieder mit organisierter Führung. Das Wahrzeichen von Magdeburg, die erste Kathedrale der Gotik auf deutschem Boden, ist beeindruckend – außen wie innen.

Am Abend trafen wir uns mit dem Polizeichor Magdeburg zum gemeinsamen Essen. Im Familienhaus Magdeburg erwartete uns ein leckeres Grill-Buffet. Wie es sich gehört, wenn zwei Chöre zusammensitzen: Wir haben ordentlich gefeiert und gesungen. Auch ein Gastgeschenk hatten wir dabei: Dresden brachte Magdeburg die Erleuchtung in Form eines sächsischen Originals, einen Herrnhuter Stern. Abends um zehn brachte uns der Doppeldecker ins Hotel zurück.

Am Sonntag dann die nächste Sehenswürdigkeit – Führung durch das Hundertwasserhaus, den schönsten und besten Bau des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Vom 33 Meter hohen Turm war der Blick auf die Stadt atemberaubend.

Blick vom Hundertwasserhaus
Blick vom Hundertwasserhaus

Anschließend gab‘s Mittagessen im Restaurant Bötelstuben direkt am Markt.

Thank you for the Music

Und die Aufregung stieg: Punkt eins stand der „dienstliche“ Teil unserer Reise an. Der Auftrittsort befand sich nur fünf Minuten Fußweg vom Markt entfernt. Das Konzerthaus Magdeburg, wie die umgebaute Johanniskirche heute heißt, bietet einen großen Konzertsaal für 600 Personen. Der Saal ist bekannt für seine hervorragende Akustik und zieht auch internationale Künstler an. Neben dem Konzertsaal hat das Konzerthaus auch kleinere Räume für Kammermusik und andere Veranstaltungen.

Das Konzert fand, ähnlich wie auch bei uns praktiziert, in zwei Teilen statt. Die Hausherren begannen dem Anlass entsprechend mit einem Frühlingsmedley. Im weiteren Verlauf ging es dann noch „Über sieben Brücken“ und Andrew Lloyd Webbers „Memories“ aus Cats bis zum Wunsch, ein Adler zu sein („Like an eagle“). In perfekter Auf- und Abgangsformation stand nun der Gastchor aus Dresden auf der Bühne. Auch wir nahmen den Titel des Konzerts als Hauptthema für den ersten Auftritt und pflückten einen Blumenstrauß voller Frühlingslieder. Den ersten Teil des Konzerts rundete der Kammerchor der Magdeburger Polizei ab. Im zweiten Teil präsentierten wir Lieder, von denen wir sicher waren, dass sie Schwung und gute Laune im Publikum verbreiten. Auch der Polizeichor Magdeburg zog im zweiten Teil alle Register seines Könnens und überzeugte unter anderem mit dem Queen-Klassiker „Bohemian Rapsody“. Und „Thank you for the music“ ist immer eine sichere Bank.

Fürs gemeinsame Finale kamen dann alle zusammen auf die Bühne. Dem Anlass entsprechend haben aus vollster Überzeugung „Ein schöner Tag“ ins Kirchenrund geschmettert.

Das ganze Programm des Frühjahrskonzertes ist hier im Bild nachzulesen.

Und danke für die Organisation

Die Chöre hatten mit Bravour abgeliefert. Jetzt war es an der Zeit für Ehrungen und Dankesworte. Zunächst sehr privat: Der Magdeburger Chorchef bedankte sich bei seiner Ehefrau für 18 Jahre Ehe und ihre uneingeschränkte Unterstützung für sein Ehrenamt. Dann kamen unsere Vorsitzende Anke und ihre rechte Hand Katrin zu verdienten Ehren. Beide wurden für ihr Engagement und den professionellen Einsatz für die Organisation des 94. Delegiertentages des Chorverbandes in Dresden von zwei Vorstandsmitgliedern des Polizeichores Magdeburg geehrt – und vom Saal ausgiebig gefeiert. Magdeburgs Vorsitzender Torsten Ahnelt übergab dann ein Gastgeschenk der besonderen Art. Mit einem breiten Grinsen reichte er Anke und Katrin einen Schal. Den an beiden Enden die Logos der Magdeburger Ballvereine zierten. Jeder kann sich vorstellen, welch Jubel im Saal ausbricht, wenn Dresdner in Magdeburg mit einem Schal der hiesigen Fuß- und Handballmannschaft „beglückt“ werden. Das Dankeschön an die Sängerinnen und Sänger war mehr nach unserem Geschmack. Sekt für die Frauen und Bier für die Männer! Als würden wir im Bus nur Alkohol zu uns nehmen, also wirklich. Wir sind doch nicht beim Fußball. Außer manchmal.

Katrin und Anke…die Kälte kann den Stimmbändern der Beiden nun nix mehr anhaben

Zum Abschluss folgte eine allerletzte Gesangseinlage. Nach so viel Ehrungen, Danksagungen und Natur-Blumensträußen mit einem gesanglichen Blumengruß: „Tulpen aus Amsterdam“. Es war der gelungene Rausschmeißer. Ein Lied, das wohl jedem mit chronischem Hang zum Ohrwurm den ganzen restlichen Tag begleitet hat, 100 Punkte für die Songauswahl.

Gegen 18 Uhr traten wir die Rückreise nach Dresden an. Der Magdeburger Vorstand hat uns herzlich am Bus verabschiedet: mit Wünschen für eine gute und sichere Heimfahrt und einem herzlichen, aber vielleicht nicht ganz ehrlich gemeinten Gruß an die Dresdener Profi-Fußballmannschaft (die in der nächsten Saison aufsteigen wird, ganz bestimmt).

Auf dem Heimweg gab es noch einen besonderen Imbiss. Unser Fahrer Alex, gebürtiger Thüringer, hatte vorgesorgt und nach einer Stunde Fahrt auf einer Raststätte ‘ne Runde „Echte Thüringer Rostbratwurst“ vom Grill im Angebot. So gestärkt ging es nun ohne Stopp bis Dresden, wo wir Punkt 22 Uhr an der PD eintrafen. In dem Zusammenhang muss hier Andrea erwähnt und gelobt werden. Sie hatte die zwei Tage das „Catering“ im Doppeldecker völlig im Griff. Und hat laut Aussage des Fahrers den Job aufgrund der hohen Kundenzufriedenheit auch zukünftig – automatisch.

Fazit: Das Konzert in der Hauptstadt Sachsen-Anhalts war ein voller Erfolg. Wir sind froh und glücklich, Teil der Veranstaltung gewesen zu sein. Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit dem befreundeten Polizeichor Magdeburg auf der Bühne zu stehen. Ein tolles Konzert in außergewöhnlicher Location. Ein liebevolles Beiprogramm. Gastfreundschaft und perfekte Organisation – sowohl seitens der Gastgeber als auch durch das Organisationsteam um Katrin Fetter. Die Reise fand ja in direkter Nachfolge unseres Jubiläumskonzerts nebst Delegiertentag statt und musste „nebenbei“ mit vorbereitet werden. Alex, unser Thüringer Chauffeur sendete noch spätabends diesen Gruß … unser Gastgeschenkbierchen als Geste kam wohl gut an.

Danke dafür und bis nächstes Jahr auf der A9…Richtung Süden…in die nördlichste Stadt Italiens. Und ob unsere Stimmen himmlisch genug waren für des Herrgotts Kanzlei – das mögen andere entscheiden.

Ralph Lippmann, Mario Kluge

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