Probenwochenende in Colditz 2019

Am Freitag, dem 15. November, startete der Bus nach Colditz zu unserem jährlichen Probenwochenende für unsere Weihnachtskonzerte. Das erste Mal mit dem Busunternehmen Möbius aus Dresden. (Die Fahrtkosten wurden durch den Sächsischen Musikrat gefördert und finanziert, durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.)

Die Fahrt startete nicht so ganz pünktlich um 16:00 Uhr, wie ursprünglich angekündigt (fast angedroht), aber zeitig genug, um trotz diverser Baustellen und anderer Verkehrsbehinderungen ausreichend zeitig vor dem Abendessen im Schloss Colditz anzukommen. Noch vor dem eigentlichen Start der Fahrt überraschte uns der Busfahrer mit seinem Akkordeon, auf welchem er „Halleluja“ von Leonhard Cohen intonierte. Sofort begann mein Ärger, nicht über den Fahrer, nein, über mich selber: hatte ich doch die Noten (samt den Text) unerreichbar im Koffer verstaut, statt im Handgepäck, wie ich es mir eigentlich vorgenommen hatte. Somit war das Einzige, was ich mitsingen konnte, eben jenes „Halleluja“ des Refrains. Wenigstens dabei fühlte ich mich auch teilweise klangsicher.

Bereits während der Busfahrt erreichte einige Mitreisenden ein Gerücht, dass unser Chorleiter Torsten Petzold erkrankt sei. Nach unserer Ankunft beim Abendessen wurde dies von unserer Vorsitzenden, Anke Sandvoß, dann auch offiziell bestätigt: Er sei im Krankenhaus in Plauen und könne uns somit nicht bei unseren Probenbemühungen unterstützen. Zu unserem Glück blieb unsere zweite Chorleiterin, Emelie Walther, nicht mit dieser Herausforderung allein. Sie wurde in ihren Bestrebungen, uns die benötigte Klangerzeugung zu entlocken, durch Clara Beyer unterstützt, welche bereits vorher, als Vertretung Emelies, schon ihre eigenen Erfahrungen mit uns sammeln konnte und uns somit sowohl zu fordern als auch zu fördern wusste. Bereits die Probe am Freitagabend machte dies deutlich, als Clara in ihrer eigenen Art und Weise, charmant fordernd, die Männer-Probe gestaltete. Und diese Herangehensweise setzte sich übers ganze Wochenende fort, so dass wir sagen können, auch dieses Probenwochenende war wieder von Erfolg gekrönt. Nochmals Danke an dieser Stelle an die beiden fleißigen Frauen.

Der Sonnabend wird seit einigen Jahren, man kann dies durchaus bereits Tradition nennen, abends durch engagierte Chormitglieder mit diversen Kulturbeiträgen gestaltetet. Man möge mir verzeihen, dass die Aufzählung nicht vollständig ist, die nicht Genannten mögen mir dies bitte verzeihen, aber einiges war so beeindruckend, dass ich es erwähnen muss: Unsere Sylvia brachte ein akrobatisches Spiel dar, in welchem bei gekonnt tänzerischen Bewegungen mittels zweier „Stöckchen“ ein Drittes in der Luft gehalten und zu beeindruckenden Eigenbewegung „motiviert“ wurde. Unser Thomas spielte mit Partnerin Birgit „Szenen einer Ehe“, welche einen lustigen „Paukenschlag“ setzte, während zwei Mitmachspiele, davon eines tänzerische Bewegungen einfordernd, das andere obendrein Gruppenlogik herausfordernd, sowohl Akteure als auch Zuschauer erheiterte. Alles in Allem ein gelungener Abend unter dem Motto „Mach‘s mit, mach‘s nach, mach‘s besser“, der die für die Proben am Sonntagvormittag nötige mentale Kraft freisetzte.

Unsere beiden musikalischen Leiterinnen schienen insgesamt mit unseren klanglichen Ergebnissen des Probenwochenendes zufrieden zu sein oder wussten eventuelle Enttäuschungen gut zu verbergen, was ich nicht glauben mag.

Somit war unser Probenwochenende wohl für alle, die dabei sein konnten, der Erfolg, der er angesichts der bevorstehenden beiden Weihnachtskonzerte für den Polizeichor sein sollte.

Dietlof Schrader

 

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