Polizeichor Dresden in Klausur

Modenschau und Schwanensee in der Musikakademie

Unser alljährliches Trainingslager rückte langsam näher und die Spannung stieg. Es wurde geflüstert und hinter vorgehaltener Hand besprochen, Ideen ausgetauscht und Übungstermine vereinbart. Nein, hier ging es nicht um zusätzliche Proben sondern um das kulturelle Rahmenprogramm für Samstagabend, welches wieder von uns selbst gestaltet werden sollte. Heimlich und als Überraschung natürlich.

Diesmal etwas früher im November erwartete uns die Musikakademie im Märchenschloss Colditz einmal nicht mit Regen- und Schneesturm sondern mit einem milden und lauen Lüftchen, welches eher zu einem Bummel einlud. Stattdessen gab es schon am Freitagabend die erste Probe bis 21.00 Uhr, für die Musici sogar bis 21.30 Uhr. Der Plan für das Wochenende zeigte auch, dass wenig Pausen vorgesehen waren. Dementsprechend motiviert traten wir an und gaben unser Bestes. Als ob wir uns damit zusätzliche kleine Erholungspausen verdienen könnten, was natürlich nicht so war.

Unser Chorleiterteam Torsten Petzold und Emelie Walther wurden dieses Jahr durch Clara Beyer verstärkt. Clara übernahm uns im Sopran und hat einen überzeugenden Start hingelegt. Wir waren auch gleich begeistert von ihrer tollen Stimme, mit der sie uns die Töne vorgab. So diszipliniert, wie es uns nach einem anstrengenden Arbeitstag möglich war folgten wir ihr durch unser – überschaubares – Programm.

Am Samstag starteten wir nach dem Frühstück mit vollem Elan. Bereits am Mittag hatten wir das Gefühl, dass es läuft. Aber unsere Chorleiter feilten noch weiter an den Tönen. Das ist Qualitätssicherung auf hohem Niveau und am Ende des Tages waren wir stolz darauf, so viel geschafft zu haben.

Je näher der Abend rückte, desto mehr stieg die Spannung. Was würde uns erwarten? Was hatten sich die anderen ausgedacht? Unsere Gruppe bestand aus drei Zimmern, zwei Sopran- und ein Tenor-Zimmer. Wir hatten uns für Comedy-Ballett entschieden. Christiane hatte den ganzen Feiertag investiert, um unsere Tutus zu nähen, vorher den Tüll bestellt und keine Kosten und Mühen gescheut für eine feste Vorbereitung. Die Schrittfolgen hatten wir einzeln geübt und am Samstag in mehreren – ohnehin schon so kurzen – Pausen im Kaminzimmer gemeinsam perfektioniert. Hahaha, wir überlegten noch, wie wir uns nennen könnten und Ideen gab es reichlich, z. B. die Wilden Schwäne oder die verrückten Schwäne. Ja, genau, Schwanensee sollte es werden.

Und dann war es soweit; die Nacht der Nächte war da und tatsächlich hatte sich jeder etwas ausgedacht; von lustigen Referaten über die Missgeschicke dieser Welt bis hin zu Stimmungsmusik und Volksliedern war alles dabei. Carmen, Martina und einige andere aus dem Sopran hatten sogar ein Jahr lang Chorsprüche und Witze über einzelne Stimmgruppen gesammelt, Uli – unser Startenor – überzeugte wieder mit Cabarett und Micha übernahm mit Hits und Lichtorgel den anstrengenden aber lustigen Job als DJ. Er war es auch, der eifrig Vorbereitungen traf, indem er mit dem Mikro hin und her lief und unsere fragenden Blicke beantwortete mit: „Der Hauptakt kommt gleich!“. Unser Wild-Schwäne-Team hatte sich an einen gemeinsamen Tisch gesetzt und wir tauschten so ungläubige Blicke aus. Hauptakt? Was sollte das denn sein? Das Geheimnis wurde gelüftet, als zu Mambo Nr. 5 Ricarda in stylischer Glitzerperücke und unserem Chorblazer die Modenschau eröffnete. Mit  ihr betrat ein großer, junger und bärtiger Polizeibeamter den Saal, der war besonders schwer als unsere Sopranistin Fritzi zu erkennen. Herrlich, die Modenschau unserer Sängerinnen – Martina und Sylvi haben wir noch erkannt – mit verschiedenen Elementen unserer Chorkleidung war Klasse, und wir klatschten begeistert im Rhythmus der Musik mit.

Auch unser Schwanensee ist gut angekommen. Wir bekamen tolles Feedback und von unseren Mitsängern haben auch die meisten gelacht, also war das Ziel erreicht. Natürlich hat nicht alles wie in der Probe geklappt, was schon vorher klar und eingeplant war. Aber der Spaß war es uns wert. Etwas später haben wir auch noch die unvergessene Helga Hahnemann imitiert mit ihren Superhit „Wo ist mein Geld bloß geblieben, wo, wo, wo?“ Dabei habe ich die Strophen gesungen und wir zusammen – Zimmer und Publikum – den Refrain. Hat auch total Spaß gemacht, auch wenn die Rolle der Solistin doch ziemlich gewöhnungsbedürftig ist.

Als Fazit des Abends ist zu sagen, dass wir die Messlatte für das nächste Jahr hoch gehangen haben. In diesem Sinn ist nach Colditz vor Colditz. Unser Dank geht an Katrin, die zwar selbst urlaubsbedingt nicht dabei war, aber die Vorbereitung und Organisation für das Wochenende übernommen hatte, an Micha für die Begleitung als DJ und an den Vorstand des Chores, der an dem Abend einen ausgegeben hat und damit unsere Chorhymne „Die Getränke sind frei“, welcher auch ein Beitrag war, wahr gemacht hat. 😊

Eure Ina

 

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