18. Gewandhaussingen, der Polizeichor Dresden war dabei

Mehrfach konnten wir in diesem Jahr schon von besonderen Veranstaltungen berichten, die erstmals stattfanden oder die wir erstmals mitgestalten durften. Am 1. Dezember fand eine weitere solche Veranstaltung statt: Der Sächsische Chorverband mit seinen immerhin 280 Chören und rund 8000 aktiven Sängerinnen und Sängern hatte den Leipziger Chorverband beauftragt, das 18. Gewandhaussingen zu organisieren und wir erhielten die Chance, einer der 16 Chöre aus ganz Sachsen zu sein, die dabei mitwirken konnten. Natürlich hatte der Vorstand dieses verlockende Angebot sehr gern angenommen.

Schon einmal hatte unser Chor in Leipzig seine Visitenkarte abgegeben. Am 18. Oktober 1997 gestalteten wir zum einjährigen Bestehen des PC Leipzig dessen Konzert im Mendelssohn-Saal des Gewandhauses mit und waren stolz darüber, in einem so renommierten Haus singen zu dürfen, in dem sich einer der berühmtesten Konzertsäle Europas befindet. Diesmal war es eben dieser Saal, in dem unsere Stimmen ertönen sollten.

Einfach waren die Vorbereitungen auf dieses Konzert nicht, zumal wir 14 Tage später unser eigenes Weihnachtskonzert mit völlig anderen Weihnachtsliedern auch noch einstudieren mussten. Werden wir beide Aufgaben meistern können?

Schon die Fahrt nach Leipzig brachte eine Neuerung mit sich, wir fuhren erstmals mit der Eisenbahn zu einem Veranstaltungsort. Wir nutzten den Service der Bahn und fuhren in Fünfergrüppchen mit dem Sachsenticket. Die Bürokratie zum Erhalt der Tickets erschien mir sehr groß, aber wir lagen im Trend der Zeit, sparten gegenüber einer Busfahrt erheblich ein.

Gestärkt mit einem Glühwein vom Weihnachtsmarkt betraten wir gespannt das „Heiligtum“  der Musikstadt, wie das Gewandhaus von unseren Leipziger Sangesfreunden betitelt wurde.

Bis zum Beginn des Konzerts verging die Zeit mit Auftrittsprobe in dem wirklich beeindruckenden Konzertsaal, Abstimmung mit den gleich uns hier auftretenden 3 Chören und Einsingen recht schnell. Dabei konnten auch wir uns von der hervorragenden Akustik des Saales überzeugen. Schließlich die Spannung beim Eintreten in den Saal und Aufstellen auf der Bühne: Wie wird wohl die Resonanz sein? Wir waren sehr erfreut, denn von den 1900 Plätzen des Saales war nur ein sehr geringer Teil unbesetzt.

Bereits 1 Std. vor dem Festkonzert hatten 12 weitere Chöre, darunter auch der PC Leipzig an verschiedenen Stellen im Foyer Aufstellung genommen und dort ihre kleinen Programmen den aufmerksamen Zuhörern geboten, ehe sie sich dann im großen Festsaal mit allen Chören zum gemeinsamen Gesang trafen.

Mit „Joy to the world“ von G.F. Händel wurde das Konzert von allen Chören gemeinsam eröffnet, danach bestritt unser Chor als erster sein internationales Programm: „Im Advent“ (nach einem philippinischen Plantagensong), „Panis Angelicus“  und „The Lors bless you and keep you““ (beide John Rutter), unsere Musici mit dem deutschen Volkslied „Leise rieselt der Schnee“, „Ave maris stella“ (Edvard Grieg), „Alleluja“ (William Boyce) und den erzgebirgischen Volksliedern „Ihr Leitla frei eich alle“ und „Weihnachten im Gebirg“.

Nachdem auch die anderen 3 Chöre im Saal ihr Programm dargeboten hatten, verabschiedeten wir uns wieder gemeinsam mit „Ihr lieben Kinder, freuet euch“ und luden das Publikum noch zu dem gemeinsamen Gesang des Refrains von „Hört der Engel helle Lieder“ ein.

Leider können wir nur die recht positive Reaktion der Konzertbesucher auf unsere Darbietungen einschätzen und weder die der weiteren 3 Chöre im Saal noch die der anderen 12 am Foyersingen beteiligten Chöre, da eine Übertragung aus dem Saal oder den Foyers in die Umkleide- bzw. Aufenthaltsräume nicht vorgesehen war. Für uns war dieser Tag auf jeden Fall ein herausragendes Erlebnis.

Jochen Strobel

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