„Frohlocket, ihr Völker auf Erden“

Weihnachtskonzert-2014_01Der 3. Adventssonntag ist in Dresden seit 22 Jahren ein festes Datum für die Weihnachtskonzerte des Polizeichores der Stadt. Es ist zur Tradition geworden, dass unser Stammpublikum jedes Jahr andere Gäste begrüßen kann. In diesem Jahr hatten wir den Chor der Hessischen Wasserschutzpolizei mit ihrer musikalischen Leiterin Laurie Anne McGowan eingeladen.

Zu dieser Tradition beginnt sich seit einigen Jahren eine zweite dazu zugesellen, unserem Publikum vor allem neu einstudierte anspruchsvolle Literatur vorzustellen. Die meisten Titel dieses Jahres widmeten sich berühmten Komponisten des 17. bis 19. Jahrhunderts.

Das Konzert leitete das Blechbläserquintett des Polizeiorchesters Sachsen unter der Leitung von Thomas Mende mit einer Sonate aus dem 17. Jahrhundert ein. Nach der Begrüßung durch die unserem Publikum durch mehrfachen Einsatz noch in guter Erinnerung stehende Moderatorin Lydia Schlenkrich, begann der PC Dresden seinen gesanglichen Teil des Konzertes von der Orgelempore aus, mit dem in der Überschrift genannten Satz aus „Weihnachten“ (F. Mendelssohn Bartholdy).

Mäuschenstill war es im Kirchenraum, als die Chorleiterin unserer Gäste danach mit ihrem klaren Sopran ein Weihnachtspiritual in ihrer Muttersprache (englisch) vortrug. Es folgten zwei weitere Lieder vom PC Dresden, die sich Werken von G. Philipp Telemann und Mikhail Glinka (in altrussischer Sprache) widmeten.

An der Orgel wurde der Chor von KMD Hans-Dieter Schöne begleitet.

Während unseres Abgangs hatte sich unser Gastchor vor dem Altar aufgestellt und stellte sein Können mit 3 Liedern, darunter einem Weihnachtsmedley, unter Beweis.

Die Vielseitigkeit des PC Dresden kam anschließend dadurch zum Ausdruck, dass zuerst die Gruppe „Musici“ und danach der Frauenchor, unterstützt von der Orgel und Solisten der Musikhochschule „C. M. v. Weber“ mit Werken von Moritz Hauptmann und Charpentier zu Wort kamen.

Zu dem nächsten Vortrag des PC Dresden, „Tausend Sterne sind ein Dom“ wurde das Publikum zum Mitsingen aufgefordert, was dankbar angenommen wurde.

Bei der anschließenden Kantate „Magnificat“ von Dietrich Buxtehude kamen außer unserem Chor und seinen Musici auch das Blechbläserquintett, der Organist und die Solisten der Musikhochschule zum Einsatz. Diesem kraftvollen Werk folgte ein weiteres Sopransolo der Chorleiterin aus Hessen mit dem bekannten und beliebten „White Christmas“.

Dass man Weihnachten auch Jazz und Shantys bieten kann, bewiesen danach die Blechbläser bzw. der Chor der Hessischen Wasserschutzpolizei.

Zum Abschluss unseres Konzertes fanden sich alle Beteiligten vor dem Altar ein, verfolgten den Einzug der Kurrende beim Orgelspiel und sangen gemeinsam „Es ist ein Ros entsprungen“, „Stille Nacht“ und „O du fröhliche“.

Mit lang anhaltendem Beifall wurden die Leistungen aller Musiker und Sänger sowie deren musikalische Leiter gewürdigt.

Nicht so fröhlich wurde die beim Schlusswort des Vorsitzenden unseres Chores, Johannes Hoja verkündete Nachricht von der Verabschiedung unserer 2. Chorleiterin Elena Beer aufgenommen. Sie hatte sich durch ihre fachlichen Leistungen und ihre nette Art bei den Proben mit uns eine hohe Achtung erworben. Im Januar wird sie nach ihrem hervorragendem Studienabschluss an der Dresdner Musikhochschule in Bayern eine Referendarstelle in einer Oberschule antreten.

Dem Weihnachtskonzert in der Martin-Luther-Kirche ging am Nikolaustag die Teilnahme unseres Polizeichores Dresden an einem Adventssingen des Sächsischen Chorverbandes voraus. Es fand auf historischem Territorium statt, denn die Kreuzkirche ist nicht nur die zweitälteste von Dresden nach der Frauenkirche (gegr. 1168), sondern gleichzeitig eine der beiden Predigtkirchen des Landesbischofs der ev. luth. Kirche und die größte Sachsens.

Wir hatten die Ehre, die Veranstaltung mit unserem 25-minütigem Beitrag zu eröffnen und kamen beim Publikum gut an, zumal wir viele bekannte Weihnachtslieder vortrugen und nicht nur als Gesamtchor auftraten, sondern auch den Frauen- und den Männerchor mit je zwei Beiträgen zu Wort kommen ließen.

Wenige Tage nach den Weihnachtskonzerten wiederholte der PC Dresden das Programm von der Kreuzkirche in einem großen Saal in der Innenstadt vor den bedürftigen Menschen, die die Leistungen der Dresdner Tafel in Anspruch nehmen müssen. Es gab lautstarke Anerkennung, als bei dieser Gelegenheit die Hälfte des Erlöses eines Sammelaufrufes am Ende unseres Weihnachtkonzerts, 2.500,- €, an die Leiterin der Tafel übergeben werden konnte. Die andere Hälfte wurde der Organisation „Nachtcafé“ zur Verfügung gestellt.

Jochen Strobel

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