Frühjahrskonzert des Polizeichor Dresden (22.04.2012)

Der größte Wunsch eines jeden Chores besteht wohl darin, dass seine Zuhörer nach einem Konzert befriedigt nach Hause gehen, befriedigt vom Inhalt des Programms und befriedigt auch von der Art, wie es dargeboten wurde. Ich glaube, diesen Wunsch haben wir uns erfüllt. Wir, das sind der Polizeichor Dresden und seine Chorleiter Torsten Petzold, gleichzeitig Leiter des Polizeiorchesters Sachsen, sowie Katharina Hesse

Vor drei Jahren gestalteten wir unser Frühjahrskonzert schon einmal im Palais des Großen Gartens von Dresden. Seit dieser Zeit ist das Äußere des Gebäudes restlos wieder hergestellt worden und strahlt wie zu seiner Entstehung im Jahr1685. Die Besucher von Konzerten und Ausstellungen sehen sich aber im Inneren des Palais noch immer mit den Wunden des 2. Weltkrieges konfrontiert. Die trüben Gedanken beim Blick auf balkengestützte Mauern und nackte Wände wurden allerdings schnell vertrieben, als der Polizeichor „am Strauch die Knospen springen“ ließ (Smetana), den sanften, süßen Hauch des Frühlings und die Wiederkehr der Primel (Mendelssohn-Bartholdy) besang. Auch die von Sängerinnen des Chores mit frischen Blumen geschmückten Kübelbäume im Saal und die durch die Fenster  strahlende Sonne wirkten dahin, dass der Eindruck des Frühlings vollendet wurde.

Wir schauten während der Begrüßung durch die Moderatorin Kathy Leen über den voll besetzten Saal und freuten uns darüber, dass die Plätze schon Wochen im Voraus ausverkauft waren und darüber, dass nach einer Ankündigung durch eine lokale Zeitung weitere über 20 Personen um Eintritt nachsuchten und mit Behelfsplätzen zufrieden waren.

Nach der Begrüßung der Gäste erwies sich Kathy Leen mit ihrer Liebeserklärung an unser Sachsen (bei uns is es scheen) auch als hervorragende Kabarettistin.

Mitgestalter unseres Programms war auch das erst vor kurzem gegründete Saxophonquartett des Polizeiorchesters Sachsen. Schon bei ihrem ersten Beitrag von mehreren bei uns, der zugleich der erste Auftritt des Quartetts war, eroberten sie sich Freunde, was am Beifall ganz deutlich wurde.

Bunt ging es weiter mit Beiträgen der Männergruppe des Polizeichores, die einige UFA-Filmmelodien in das Gedächtnis der Besucher zurückriefen, dann als Ober eine Speisekarte anboten und schließlich als „alte Säcke“ Heiterkeit erzeugten. Auch die andere Gruppe des Chores, die „Musici“, präsentierte sich mit einigen Titeln, die so recht zum Frühling passten und von Liebe sprachen. Kathy Leen trat außerdem noch als Sängerin, mit Holger Miersch am Klavier auf. Für jeden ihrer Auftritte erhielt sie starken Beifall und rührte mit „Die Rose“, dabei von den Musici begleitet, einige Besucher fast zu Tränen.

Das Publikum war von dem bunten und locker dargebotenem Programm mit den genannten und ungenannten Titeln so angetan, dass es, zum Mitsingen eines Kanons aufgefordert, stimmkräftig teilnahm. Das 90-minütige Programm endete mit dem Titel „Danke für die Lieder“, dessen Refrain nach dem Dank durch den Vorsitzenden des Chores Johannes Hoja an alle Beteiligten wiederholt wurde. Wir hatten den Eindruck, unsere Gäste wären gern noch länger geblieben.

Als ich auf dem Weg vom Konzertsaal Besucher traf, denen ich Eintrittskarten versorgt hatte, musste ich gleich 7 Kartenwünsche für das nächste Konzert entgegen nehmen. Das ist wohl noch mehr als anerkennende Worte Ausdruck dafür, dass uns der eingangs genannte Wunsch in Erfüllung gegangen war.

Jochen Strobel

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